DL8BDU

     German Amateur Radio Station


Aufbau eines 10m Dipols für Testzwecke


In Oldenburg und Umgebung sind in der letzten Zeit nach dem Abbau der alten FM Relais auf 2m und 70cm (DB0UO und DB0OO von den alten Telekom Standorten) neue und umfangreichere Neubauten an anderen Standorten entstanden. Darunter auch ein 10m Relais.

Dieses neue Relais, das Anfang 2020 den Betrieb aufnahm, ist DB0OL. Die Geschichte, die technischen Daten und weitere interessante Angaben sind umfangreich auf den entsprechenden Seiten des OV I51 dokumentiert.

Allerdings fehlt mir zu Hause eine passende Antenne, zumal das Relais vertikal polarisiert ist. Also habe ich mich zum Bau eines Dipol entschlossen. Für mich sah das nach der einfachsten Lösung aus, die meisten Teile hatte ich noch in der Bastelkiste vom Bau der 6/4m Antenne.

Dann habe ich mir einen Halbwellendipol ausgerechnet, ohne mich jedoch vorab mit der Beeinflussung der Antenne durch den Gittermast oder Ähnlichem zu beschäftigen.

Als Grundlage für den Aufbau verwendete ich dann einen Rest aus den vorherigen  Bauaktionen, ein Alu U-Profil, um stabile Verhältnisse am Fußpunkt zu haben. Eine Abzweigdose aus dem Baumarkt, diesmal nicht stabil, sondern flexibel, für die Einspeisung des Dipol.

Mit 4 Halterungen aus der Hydraulik Technik versuchte ich dann die beiden Alu Stäbe des Dipol stabil zu montieren.

Hier der erste Teil der Bestückung.




Um die Enden der beiden Elemente nicht zu quetschen habe ich ca. 4cm Vollmaterial in die Enden eingebaut und dann durchbohrt, um danach die Anschüsse an das Koax Kabel stabil zu realisieren. 



Fertig montiert und angeschlossen sah es dann aus wie auf dem folgenden Bild.



Die Beschaltung der Box noch einmal in Großaufnahme













Im Anschluss daran habe ich die Box mit Bootslack gegen Feuchtigkeit behandelt.

Nun folgte die Verbindung der Dipol Konstruktion mit einem Halterohr (Rechteck 25x25mm). Dazu habe ich unter der Anschlussdose die kurzen Winkelenden in Richtung Anschlussbuchse auf 25mm eingesägt und die Einschnitte entfernt. So sollte ein stabile (bewegungsarme) Verbindung geschaffen werden. Der Dipol wurde dann mit zwei 5mm Schrauben am Kastenrohr befestigt. 

Nun wurde die fertige Konstruktion von mir erst einmal in 16m Höhe und einem Abstand von 2,5m horizontal am großen Mast befestigt. Eine Verbindung über ein Kabel RG213 bis zum Funkzimmer war der nächste Schritt.

Es folgte die erste Messung, ausgerechnet hatte ich den Dipol für eine Mittenfrequenz von 28,5 MHz. Die Messung zeigte dann den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Die Antenne zeigte das beste SWR (und 50 Ohm) ohne Rücklauf bei 29,8 MHz. Ideal für den Relaisfunk auf 10m. Ich wollte die Antenne aber auch ggf. für ES etc. nutzen, außerdem war sie jetzt ja noch horizontal.

Ich habe dann noch einmal mit den vorliegenden Daten gerechnet und kam dann auf ca. 5cm längere Dipolelemente. Also wieder rauf auf den Mast, die Antenne wieder demontiert, und unten dann provisorisch die Enden mit Alurohrstücken verlängert. 

Wieder ins Gurtzeug, Dipolkonstruktion geschnappt und an gleicher Stelle erneut montiert und angeschlossen. Die nachfolgende Messung ergab dann bei 50 Ohm ein SWR von 1:1  bei 28,6 MHz.

Das war schon ganz gut, ich habe so auch einige QSO auf 10m, und mit Matchbox, auf 12m getätigt.

Nun war die Konstruktion ja aber für den vertikalen Betrieb über 10m Amateurfunk Relais gedacht. Also, die Antenne mit Halter um 90° gedreht. Damit ergab sich durch die Parallelführung zum Gittermast eine deutliche Beeinflussung, wie die nachfolgende Messung bewies. Ich hatte nun eine super CB Funk Antenne, ideal in Resonanz bei 27,35 MHz….. 

Also wieder rauf auf den Mast, Antenne wieder abgebaut, nach unten gebracht und die Verlängerungen an den Enden demontiert. Nun hatte ich wieder die Elementlängen wie ich sie am Anfang gebaut hatte. Da eine Messung am Boden kein brauchbares Ergebnis bringen würde ist der Dipol gleich wieder am Mast montiert worden (hatte das Gurtzeug eh noch an).

Das Messergebnis war dann zufriedenstellend, die Resonanz lag im unteren Bereich des 10m Bandes. Da die Bandbreite von dem Dipol jedoch sehr groß ist kann man auf dem gesamten Band arbeiten, ohne großartige Anpassungen.

Praxis:

Die ersten Tests über hier erreichbare 10m Umsetzer verliefen entsprechend positiv (oder, wie erwartet). DB0OL mit 10W rauschfrei zu arbeiten, Leer mit wechselnden Feldstärken, der Mast steht dazwischen, und dann noch ein weiteres Relais, DM0MAX im Weserbergland, bei leicht angehobenen Bedingungen.

Dann kam der erste Sturm…

Die Abdeckkappe vom Dipolkasten hatte sich irgendwo im Dorf eine neue Heimat gesucht und ein Element war ziemlich verbogen, inclusive des U-Profil. Das hatte ich ja durch aussägen entsprechend geschwächt, und nur das enge anliegen am Tragrohr hat nicht geholfen. Antenne wieder demontiert, neuen Deckel besorgt, festgebunden mit Wachsband, und die eingesägten Teile vom U-Profil mit dem Tragrohr verschweißt (schön ist anders).

Dann habe ich alles wieder hochgebracht und seither tut der Dipol seinen Dienst. Nachfolgende Bilder und das Messergebnis sind aktuell von heute (24.11.2020). 


















































Soweit der Bericht, das SWR ist auch witterungsabhängig, wie ich feststellen konnte, bei der letzten Messung hatte ich das beste SWR bei 28,075 MHz..

73, de Klaus  DL8BDU